Ökologische Verantwortung
Verantwortung der Austrian Airlines
Austrian Airlines ist Österreichs größte Fluggesellschaft und betreibt ein weltweites Streckennetz mit Schwerpunkt auf Zentral- und Osteuropa. Der Heimatflughafen Wien ist dabei dank seiner günstigen geografischen Lage im Herzen Europas eine ideale Drehscheibe zwischen Ost und West. Austrian Airlines ist Teil des Lufthansa Konzerns, dem größten Airline Verbund Europas sowie Mitglied der Star Alliance, dem ersten weltumspannenden Verbund internationaler Fluggesellschaften.
Die Luftfahrt trägt maßgeblich zu globaler Konnektivität, Handel, Wohlstand und Austausch von Kulturen bei. Sie hat aber auch einen Einfluss auf unsere Umwelt. Wir wollen als Unternehmen vorangehen und sehen den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen als wichtigen Teil unserer Unternehmenskultur. Deshalb möchten wir unsere Bemühungen transparent kommunizieren. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die internationalen Ziele der Luftfahrt sowie die speziellen klimabezogenen Ziele von Austrian Airlines. Gefolgt von einem Faktencheck zur Auswirkung der Luftfahrt auf die Umwelt, bieten wir Ihnen einen Überblick unserer Strategie zur Nachhaltigkeit sowie zur Reduktion von CO2, Lärm und Müll. Die Umweltleitlinien der Austrian Airlines finden Sie zudem hier.
Der Faktencheck
Die Nachfrage nach Flugreisen wächst. 2019 wurden 4,5 Milliarden Linienverkehrspassagiere befördert, das sind 60 % mehr als im Jahr 2010. Pandemiebedingt erlebte die Luftfahrt mit einem weltweiten Passagierrückgang von -86 % im ersten Halbjahr 2021 zwar einen beispiellosen Nachfrageeinbruch, dennoch geht die Luftfahrtorganisation IATA (International Air Transport Association) davon aus, dass sich die Branche bis spätestens 2023 erholen wird. Für die Zeit nach der Pandemie prognostiziert sie einen globalen Passagierzuwachs von 3,2 % jährlich.
Das Wachstum der Luftfahrt hat eine positive Wirkung auf den weltweit wachsenden Wohlstand, globale Konnektivität, sowie den internationalen Handel. Fliegen verbindet Menschen und Kulturen, wie kein anderes Verkehrsmittel. Es bringt Familien zusammen und stellt dabei oftmals die einzige Transportmöglichkeit dar. Zudem bietet die Luftfahrt konkurrenzlose Sicherheit sowie Flexibilität.
Der CO2-Faktencheck
Gleichzeitig hat die Luftfahrt, wie andere Verkehrsträger auch, unerwünschte Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Mit 0,91 Mt CO2 Ausstoß im Jahr 2019 ist der Anteil der globalen Luftfahrt am menschengemachten Klimawandel eminent. Für Austrian Airlines geht das einher mit der Verantwortung, die Umweltauswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf ein unvermeidbares Maß zu begrenzen – in der Luft und am Boden. Dennoch ist der Ausstoß vergleichsweise geringer, als man vielleicht denken könnte.
Alle Flugzeuge zusammen erzeugten 2019 weltweit laut International Energy Agency etwa 2,7 % des weltweiten vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes. Die innereuropäische Luftfahrt produziert einen Anteil am europäischen CO2-Ausstoß von 0,52 %. Würden also zu einem bestimmten Stichtag alle Flüge der zivilen Luftfahrt in Europa eingestellt werden, so würden die CO2-Emissionen in Europa lediglich um 0,52 % reduziert. Der Anteil der österreichischen Luftfahrt am CO2-Ausstoß Österreichs beträgt 0,16 %.
Der Lärm-Faktencheck
Nachhaltigkeit in der Luftfahrt umfasst nicht nur die Reduktion von CO2. Auch Fluglärm ist ein bedeutender Faktor, den es zu minimieren gilt. Lärm kann zweifelsfrei Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Lärm-Studien belegen aber, dass die akustische Belästigung durch Flugzeuge mit 4 % einen verhältnismäßig kleinen Anteil an der Gesamtbelästigung ausmacht, der mit der Bahn verglichen werden kann. Hauptlärmquellen sind Baustellen, Nachbarschaftslärm, Pkw, Lkw und Busse.
Von der Luftfahrtorganisation ICAO vorgeschlagene Maßnahmen zur Lärmreduktion sehen eine Reduktion von Fluglärm an deren Quelle vor, beispielsweise durch innovative technologische Standards, lärmreduzierende Flugverfahren, Flächennutzungsplanung und -management sowie operative Restriktionen vor. Austrian Airlines konnte in der Vergangenheit durch Investitionen in Flugzeugumrüstungen sowie den Umstieg auf neue An- und Abflugverfahren die Belastung der Anrainer durch Fluglärm minimieren.
Seit 2005 ist Austrian Airlines in den international renommierten Mediationsprozess (Dialogforum) am Flughafen Wien involviert. In der Flughafenregion wurden wesentliche Beiträge zur erfolgreichen Umsetzung passiver Schallschutzmaßnahmen geleistet. Effizientere Anflugrouten, wie der Curved Approach reduzieren den Lärmpegel, während Nachtflugregelungen die Lärmbelastung in der Nacht auf ein Minimum reduzieren.
Die Klimaziele der Luftfahrt
Ziele der IATA: Bereits im Jahr 2009 haben sich Flugzeughersteller, Fluggesellschaften, Flugsicherungen und Flughäfen global im Rahmen der IATA (International Air Transport Association) auf eine globale Klimaschutzstrategie verständigt. Diese sieht eine jährliche Steigerung der Treibstoffeffizienz um 1,5 % vor sowie die Halbierung der Netto-CO2-Emissionen bis 2050 und ein CO2-neutrales Wachstum ab 2020 mittels des CO2-Kompensationsprogramms CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) vor.
Ziele der Europäischen Union: Auch die Europäische Union verschreibt sich der Klimaneutralität. Im Rahmen des „Green Deals“ sollen die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null reduziert werden. Europa ist bestrebt, als erster Kontinent klimaneutral zu werden. Die CO2-Ziele sehen bis 2030 eine Reduktion von 55 % gegenüber 1990 vor.
Destination 2050: Zusätzlich zu den Zielen der EU haben auch fünf europäische Luftverkehrsorganisationen einen gemeinsamen Branchenfahrplan („Destination 2050“) zur Dekarbonisierung der europäischen Luftfahrt entwickelt. Sie setzen sich das Ziel, Netto CO2-Emissionen aller Flüge aus und innerhalb der EU bis 2050 auf null abzusenken. Bei erfolgreicher Implementierung von Destination 2050 liegen die Netto-Emissionswerte im Jahr 2030 bei 13 Mt CO2, 55 % unterhalb der in 1990 erreichten Werten. Dabei tragen die in Destination 2050 erarbeiteten Maßnahmen zur Durchsetzung des European Green Deals bei.
ICAO Lärm-Ziele: Umsetzung des Balanced Approach und Anwendung von lärmreduzierenden Maßnahmen sowie Entwicklung von Zertifizierungs- und Zulassungsstandards mit strengeren Grenzwerten für neuere Flugzeuggenerationen.
Ziele der Austrian Airlines:
- Reduktion des CO2 Ausstoßes von 33 % bis 2030
- -1,05 kg des durchschnittlichen CO2 Austoß pro 100 Personen-Kilometern der Austrian Flotte
- Steigerung der Treibstoffeffizienz um 1,5 % pro Jahr
- Beimischung von 2 % alternativen Treibstoffen auf Kurz- und Mittelstrecke
- Keine Inlandsflüge auf Strecken mit Bahnverbindung unter 3 Stunden zum Flughafen Wien
- Lärmreduktion von 60 % bis 2030
Austrian Airlines Vier-Säulen Nachhaltigkeitsstrategie
Um diese Ziele zu erreichen, verfolgen wir konsequent eine Vier-Säulen-Strategie, welche auf dem Vier-Säulen-Modell für den Klimaschutz der IATA aufbaut. Sie umfasst technologische, operationelle Maßnahmen und verbesserte Infrastruktur sowie ergänzend ökonomische Instrumente:
Technologischer Fortschritt
Flugzeuge, die weniger Treibstoff verbrauchen, stoßen auch weniger CO2 aus. Jede Tonne Kerosin, die eingespart wird, entlastet die Umwelt um etwa 3,15 Tonnen CO2. Flugzeuge der neuen Generation verbrauchen bis zu 25% weniger Kerosin und emittieren somit entsprechend weniger CO2. Zusätzlich sind sie auch bis zu 60% leiser als ihre Vorgängermodelle. Der größte Hebel zur Reduktion der CO2-Emissionen ist daher der Einsatz von neuen Flugzeugen und die Modernisierung bestehender Flotten. Austrian Airlines investiert laufend in ihre Flottenerneuerung. Die Umflottung der 21 Fokker-Fluggeräte auf 17 Embraer im Jahr 2017 brachte beispielsweise eine jährliche Einsparung von fast 10.000 Tonnen Kerosin mit sich, da der Embraer rund 18% weniger Treibstoff verbraucht. Zudem wird durch die Umrüstung der Airbus A320 Flotte durch sogenannte „Vortex Generatoren“ eine Lärmreduktion von bis zu 10dB(A) bewirkt.
Operationelle Maßnahmen
Da 99% des Energieaufwands von Austrian Airlines im Flugbetrieb anfällt, arbeiten wir daran, den Treibstoffverbrauch der Flugzeuge kontinuierlich zu senken. Bereits 2013 wurde ein eigenes Team etabliert, um Projekte zur Treibstoffeffizienz zu identifizieren und umzusetzen. Dabei werden neue Ab- und Anflugverfahren erprobt und entwickelt, das Gewicht des Flugzeugs reduziert und verkürzte Roll- und Triebwerkslaufzeiten erarbeitet. Die optimierten Prozesse basieren auf Analysen und Auswertungen einer Vielzahl an Flugdaten. So ist es uns heute möglich, mittels Einsatz neuester Flugmanagementsysteme in Echt-Zeit Wetterdaten auszuwerten und dabei die Höhenwinde besser zu nutzen oder mit einer systematischen Beladung der Maschine deren Aerodynamik zu optimieren. Dadurch können wir die CO2-Emissionen, sowie die Flugzeit minimieren.
Effiziente Infrastruktur
Austrian Airlines spricht sich aktiv für die Zusammenführung der europäischen Flugsicherungen aus. Dieses Umweltprojekt wäre ein „Schengen“ in der Luft und hätte ein großes Potenzial zur Emissionsreduktion: Durch die Umsetzung ließen sich in Europa jährlich bis zu 10 Mio. Tonnen CO₂ einsparen – dies entspricht dem Ausstoß der gesamten Austrian Airlines Flotte in 5 Jahren. Die optimale Nutzung des Luftraums durch das Projekt „Single European Sky“ ist seit langem Ziel der Europäischen Kommission. Derzeit gibt es noch 61 Flugverkehrszentren in 28 nationalen Systemen. Dadurch können Flugzeuge selten den optimalen Flugweg wählen, müssen Umwege fliegen und stoßen dementsprechend mehr CO2 aus. Mit der Umstellung auf den SES könnten jährlich bis zu 10 % Treibstoff und demzufolge CO2 eingespart werden.
Ökonomische Instrumente
Austrian Airlines nehmen seit 2012 am europäischen Emissionshandelssystems teil und begrüßen, dass 2016 ein einvernehmlicher Beschluss der Staaten auf UN-Ebene für ein globales System CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) erreicht wurde. Damit sollen ab 2021 CO2-Emissionen im internationalen Luftverkehr durch CO2-Einsparungen in Klimaschutzprojekten kompensiert werden. Eine genauere Übersicht der Steuern und Abgaben, die Austrian Airlines bereits heute aber auch künftig entrichtet, finden sie weiter unten auf dieser Website.
Umweltinitiativen
Intermodalität – AIRail
In Zusammenarbeit mit der ÖBB-Austrian Kooperation „AIRail“ wurde bereits im Dezember 2014 die Strecke Flughafen Wien-Linz auf die Schiene verlegt. 2017 wurde die Kooperation auf die Strecke Flughafen Wien-Salzburg ausgeweitet und 2019 bereits der 100.000 Besucher auf dieser Strecke begrüßt. Die Flugverbindung zwischen Salzburg und Wien wurde 2020 endgültig eingestellt und vollständig auf die Schiene verlegt. Austrian Airlines weitete 2021 die Kooperation zusätzlich auf die Strecke Flughafen Wien – Graz aus. Durch diese Kooperation wird für den Passagier eine Alternative zur Flugreise geschaffen, um zum Flughafen Wien zu gelangen. Wir arbeiten fortlaufend daran, den Reisekomfort von multimodalen Reisen immer weiter zu erhöhen und so eine nahtlose Reise zu ermöglichen.
Flottenerneuerung
Der größte Hebel zur Reduktion der CO2-Emissionen ist der Einsatz von neuen Flugzeugen. Daher investieren wir laufend in die Erneuerung unserer Flotte. Flugzeuge, die weniger Treibstoff verbrauchen, stoßen weniger CO2 aus und sind auch leiser. Jede Tonne Kerosin, die eingespart wird, entlastet die Umwelt um etwa 3,15 Tonnen CO2. Flugzeuge der neuen Generation verbrauchen bis zu 25 % weniger Kerosin und emittieren somit auch 25 % weniger CO2. Zusätzlich sind sie auch bis zu 60 % leiser als ihre Vorgängermodelle.
- Umflottung Fokker – Embraer (2016-17): Jährliche Einsparung von fast 10.000 Tonnen der Gesamt-Treibstoffmenge bzw. 51.000 t CO2. Der Embraer verbraucht pro Sitzplatz rund 18% weniger Treibstoff als die Fokker.
- Ausflottung Dash und Umflottung auf Airbus und Embraer, welches eine Reduktion der Frequenzen, durch eine größere Transportkapazität pro Flug, ermöglicht.
Operationelle Effizienz / Treibstoff Effizienz
Austrian Airlines und die gesamte Lufthansa Group haben 2020 konzernweit 34 Projekte zur Treibstoffeinsparung verfolgt – unter anderem in den Bereichen Gewichtsreduktion, Flugroutenoptimierung und technische Entwicklungen. Aktuell laufen 4 weitere Projekte zur Effizienzsteigerung bei der Austrian Airlines. Durch diese operativen Maßnahmen konnten zusätzlich zu den bereits erreichten Reduzierungen mehr als 52.600 Tonnen CO₂-Emissionen und der Verbrauch von 16.700 Tonnen Kerosin nachhaltig vermieden werden. Zum Vergleich: Die eingesparte Menge Kerosin und damit CO2 entspricht dem Verbrauch von circa 196 Hin- und Rückflügen auf der Strecke München-New York mit einem Airbus A350-900.
Energieaudit / Umweltmanagementsystem
Austrian Airlines hat 2019 bereits zum zweiten Mal nach 2015 das gemäß Bundes-Energieeffizienzgesetz vorgeschriebene Energieaudit durchgeführt. Ergebnis dieses Audits ist auch die Definition von Maßnahmen, welche den Energieverbrauch nachhaltig reduzieren. Im Umweltprogramm finden Sie jene definierte Energieeffizienzmaßnahmen: Siehe unten Umweltprogramm.
Die Implementierung eines Umwelt-/Energie-Management-Systems ist geplant.
Recycling und Müllreduktion
„Fly greener“ ist einer Initiative, welche 2014 bei Lufthansa gestartet und 2017 auf Austrian Airlines erweitert wurde. Flugbegleiter:Innen verfolgen das Ziel, das Abfallaufkommen und die Umweltbelastung zu reduzieren und die entsprechenden Abläufe in den Flugzeugen zu optimieren. Dabei entwickelt jede Lufthansa Group Airline eigene Ideen und Konzepte. Bereits vor 18 Jahren hat Austrian Airlines begonnen, verschiedenste Materialien an Bord zu trennen und anschließend dem Recyclingprozess zuzuführen. Das gilt für PET-Flaschen, Glasflaschen, Tetrapak, Dosen sowie Altpapier und Zeitungen. Seit Ende 2018 werden auch alle Einwegplastikartikel getrennt vom Restmüll gesammelt, um sie dem ReOil Verfahren der OMV zuzuführen.
ReOil – Plastik-Recycling
Bereits seit Oktober 2018 betreiben wir das Projekt ReOil zusammen mit der OMV zum Recycling von Plastikbechern und anderen Plastikabfällen an Bord. Hierbei sammeln Flugbegleiter:Innen die gebrauchten Plastikbecher und andere Einwegplastikartikel der Fluggäste getrennt vom Restmüll ein. Diese werden von einem Entsorgungsunternehmen gereinigt, zerkleinert und anschließend zur ReOil® Pilotanlage in die Raffinerie Schwechat geliefert. Auch die Flughafen Wien AG ist in diesem Prozess wichtiger logistischer Partner. In der Raffinerie Schwechat arbeitet die OMV-ReOil-Pilotanlage mit der weltweit patentierten Technik „Made in Austria“. Dabei verarbeitet der Mineralölkonzern in einem Thermolyseverfahren aus Erdöl gewonnene Kunststoffe wieder zu Öl im Raffinierungsprozess weiter. Pro Jahr sammeln die Austrian Flugbegleiter:innen 10,4 Millionen (Oktober 2018 – Oktober 2019) benutzte Plastikbecher der Fluggäste getrennt vom Restmüll, sowie alle weiteren Einwegplastikartikel an Bord ein. Die gemeinsame Aktivität ist ein klares Signal, wie wichtig uns ein schonender Umgang mit unseren Ressourcen ist. Wir unterstützen mit dieser Sammelaktion eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Über 100 Tonnen Restmüll werden so jährlich eingespart. Mehr dazu hier.
Essensabfälle um 50% reduzieren
Austrian Airlines bietet Passagier:innen seit März 2020 an Bord der Europaflüge ein neues Cateringkonzept an, das die kulinarische Herkunft mit dem Qualitätsanspruch unserer Marke in einem vielfältigen Angebot vereint. Ab 2022 wird unseren Kund:innen die Möglichkeit gegeben, vor Abflug das Angebot einzusehen und bereits im Buchungsprozess eine Vorbestellung aufzugeben. Neben einer weiteren Individualisierungsmöglichkeit in der Reisekette wollen wir mit dem Projekt im Sinne einer “Zero Waste” Policy Lebensmittelverschwendung um 50 % reduzieren.
Lärmreduktion
Die Entwicklung der Lärmbelastung gehört zu den am längsten in Österreich erfassten Umweltbedingungen. Erhebungen zu Lärmbelästigungsquellen ergeben, dass die Lärmbelästigung durch Flugzeuge mit 4 % einen verhältnismäßig kleinen Anteil an der Gesamtbelästigung ausmacht, der mit der Bahn verglichen werden kann. Hauptquellen sind dagegen Baustellen, Nachbarschaftslärm, Pkw, Lkw und Busse. Durch die fortschreitende Flottenerneuerung der Austrian Airlines, bei der ältere Flugzeuge durch effizientere und leisere Flugzeuge ersetzt werden, tragen wir dazu bei, die Lärmbelastungen so gering wie möglich zu halten und weiter zu reduzieren. Dabei sortieren wir nicht nur ältere Flugzeuge aus, sondern ersetzen auch kleinere Modelle, wodurch wir mit weniger Verbindungen und damit verbunden Starts und Landungen, die gleiche Anzahl an Passagieren transportieren können.
Seit 2005 ist Austrian Airlines in den international renommierten Mediationsprozess (Dialogforum) am Flughafen Wien involviert und aktiv bemüht mit den Anrainer-Gemeinden, sowie dem Flughafen Wien zusammen zu arbeiten und gemeinschaftlich Lösungen zu finden, um aufeinander Rücksicht zu nehmen und unsere Lärm-Emissionen weiter zu reduzieren. In der Flughafenregion wurden wesentliche Beiträge zur erfolgreichen Umsetzung passiver Schallschutzmaßnahmen geleistet. Effizientere Anflugrouten, wie der Curved Approach, reduzieren den Lärmpegel, während Nachtflugregelungen die Lärmbelastung in der Nacht minimieren.
Außerdem werden technische Maßnahmen gesetzt: Zum Beispiel werden Vortex-Generatoren an allen Airbus 319, 320 und 321 Flugzeugen eingebaut, um den Lärm im Landeanflug zu reduzieren. Jene senken den Lärm um 4 dB(A) in 17 km Entfernung vom Landepunkt und bis zu 10 dB(A) in 50 km Entfernung. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Umweltfonds. Winglets auf der Boeing 767 Flotte senken den Lärm um 6,5 % und den Kraftstoff- und CO2-Verbrauch um 5 %. Spezielle An- und Abflugverfahren wie der instrumentengestützte Curved Approach (Mediationsvertrag), der Continuous Decent Approach oder Continuous Climb Operations reduzieren die Lärmbelastung der Anrainer um den Flughafen weiter.
Was uns sonst noch beschäftigt
Alternative Treibstoffe – Sustainable Aviation Fuels
Die Menge an Energie, die aus einem Kilogramm Kerosin gewonnen werden kann, entspricht etwa einer 77-Kilo Batterie neuester Ionentechnologie. Anders ausgedrückt müssten die heute vorhanden Top-Batterien bei gleichem Gewicht um das 77-fache leistungsstärker werden, um mit Kerosin gleichzuziehen und somit ein Flugzeug in die Luft zu bekommen. Vielversprechende neue, alternative Technologien, um in der Zukunft CO2-neutral zu fliegen, werden noch viele Jahre der Entwicklung benötigen. Mittelfristig sind nur Hybridversionen kleiner Zweimannflugzeuge vorstellbar. Somit ist die Luftfahrt weiterhin auf flüssigen Treibstoff angewiesen.
Einer der wichtigsten Bausteine auf dem Weg zum CO2 neutralem Fliegen sind die sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF). Diese regenerativen Kraftstoffe weisen ein Potenzial zur Emissionsreduktion von 80 % gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen auf. Die Forschung dazu wird seit Jahren von der Luftverkehrsbranche unterstützt. Dabei wird nach zwei Typen unterschieden:
Biofuels
Biofuels basieren auf der Verwendung von Biomasse wie Abfällen, Energiepflanzen oder Algen, die nicht auf Kosten der Ernährung im Sinne der Nahrungsmittelkonkurrenz produziert werden. Studien, beispielsweise des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- & Raumfahrt) haben ergeben, dass Biokraftstoffe eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen bewirken. Leider entwickelt sich der Markt nicht rasch genug, um den Bedarf der Luftfahrt zu befriedigen: 2018 machte die weltweite Biokraftstoffproduktion weniger als 0,1 % des gesamten Verbrauchs aus. Außerdem liegen die Preise für Biofuels ca. beim Drei- bis Vierfachen der Marktpreise von herkömmlichem Kerosin. Advanced and Waste Biofuels werden realistisch in den nächsten Jahren die einzigen am Markt verfügbaren SAFs sein, und auch langfristig zur Erreichung der bevorstehenden Beimischungsquoten dienen.
Synthetische Kraftstoffe
Der ökologisch beste Weg ist ein strombasierter Kraftstoff, der im sogenannten „Power-to-Liquid“- Verfahren gewonnen wird. Das funktioniert wie folgt: Aus regenerativ erzeugtem Strom, Wasser und CO2 wird ein synthetischer Kraftstoff gewonnen. Während der Herstellung wird der Atmosphäre CO2 entzogen, dieses wird mit Wasserstoff zu einem synthetischen Rohöl verbunden und dann zu Kerosin weiterverarbeitet. Das CO2, das beim Fliegen freigesetzt wird, wurde also bei der Produktion des Treibstoffs zuvor der Atmosphäre entzogen, sodass der ganze Prozess unter dem Strich CO2-neutral ist. Synthetische Kraftstoffe werden nur im Labormaßstab hergestellt. Könnte man heute strombasierten Kraftstoff für die Luftfahrt produzieren, wäre er circa achtmal so teuer wie fossiles Kerosin.
Welchen Beitrag Sie leisten können
Kompensation von CO2-Emissionen
Bei jeder Form der Energienutzung aus fossilen Energieträgern, wie Strom-, Heizwärme- und Warmwasserverbrauch und der Mobilität entsteht CO2. Diese CO2-Emissionen können nicht gänzlich verhindert werden. Allerdings können verursachte Emissionen an anderer Stelle eingespart werden. Indem Sie Klimaschutzprojekte unterstützen, können Sie CO2-Emissionen im Ausmaß der verursachten Emissionen vermeiden. Dieser Vorgang wird als CO2-Kompensation bezeichnet. Die für die Berechnung erforderlichen CO2-Faktoren werden in Österreich vom Umweltbundesamt und der Kommunalkredit Public Consulting (Climate Austria) erhoben und regelmäßig aktualisiert.
Fluggästen der Austrian Airlines steht bereits seit 2008 die Möglichkeit zur Verfügung, Ihren CO2 Ausstoß zu kompensieren. Die Berechnungsmethode berücksichtigt dabei das jeweilige Reiseziel, den Flugzeugtyp, sowie Auslastungsdaten aus der Vergangenheit. Zusammen mit unserem Partner „Climate-Austria“ werden internationale wie auch nationale Projekte unterstützt. Seit 2008 wurden so 1,5 Mio. EUR in 100.000 Tonnen CO2-Kompensation investiert. Dadurch wurden zum Beispiel Windparks, Kleinwasserkraftwerke und Biomasse-Anlagen errichtet. Seit April 2021 kann die Kompensation über die neue Plattform „Compensaid“ durchgeführt werden. Passagiere können nun zusätzlich auch die Nutzung alternativer Treibstoffe im Buchungsprozess auswählen.
Transparente Einblicke über die Thematik Umwelt und Fliegen bieten wir Ihnen auf dieser Website. Mehr Informationen zu den Projekten, die unterstützt werden, finden Sie auf Compensaid und Climate Austria.
Weitere Umweltagenda ab 2021
Austrian Airlines setzt mit einem eigenen Personalbereich für Operation Efficiency laufend Energieeffizienzmaßnahmen um. Hier einige Beispiele:
Maßnahme | Umsetzungszeitraum | Einsparungspotenzial (GWh/a) |
Single Engine Taxi | Q3 2021 | 3,0 |
Alternate Fuel | Q2 2021 | 4,9 |
Flight Profile Optimizer | Q4 2021 | 19,0 |
Flight Ops Analyzer | 2022 | 8,3 |
Summe | 35,2 |
Single Engine Taxi
Hier wird erprobt, mit nur einem laufenden Triebwerk nach einer Landung auf eine Parkposition hinein- bzw. auf eine Startposition hinauszurollen. Nach der Landung oder vor dem Start wird ein Triebwerk komplett ausgeschaltet und auch die Hilfsturbine wird nicht parallel betrieben. Dabei kann die Laufzeit der Triebwerke reduziert werden. Das ist maßgeblich für eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs und des damit verbundenen Schadstoffausstoßes. Die APU (Auxillary Power Unit) oder Hilfsturbine ist eine Art Triebwerk, die vor Abstellen eines Triebwerks gestartet wird, um volle Funktionsfähigkeit der Feuerlöscheinrichtungen auf dem laufenden Triebwerk zu erhalten. Dafür ist eine Neuverkabelung der Feuerlöscheinrichtung notwendig. Kann also der Parallelbetrieb von normalem Triebwerk und Hilfstriebwerk vermieden werden, reichen bereits vier Minuten Einsparung des Parallelbetriebs pro Flug aus, um jährlich ganze 504 Tonnen Treibstoff auf der Airbus Flotte einzusparen (Vergleichsjahr: 2019).
Alternate Fuel
Austrian Airlines konnte feststellen, dass eine Reduktion des Alternate Fuel durchgeführt werden kann. Alternate Fuel ist Treibstoff, welcher notwendig ist, um von der angestrebten Destination bei Bedarf zum vorhergesehenen Ausweichflughafen zu gelangen. Bei dem Anflug nach Wien ist aufgrund der Gegebenheiten des Flughafen Wiens kein Alternate Airport mehr notwendig und uns ist es möglich, den Alternate Fuel Anteil im Kraftstofftank zu reduzieren. Die Flugroute nach Bratislava (LZIB), die der gängige Standard bei in Wien ankommenden Flügen zum Ausweichen auf den Ausweichflughafen ist, konnte zusätzlich um 85NM (Nautische Meilen) verkürzt werden, was wiederum Treibstoff spart.
Flight Profile Optimizer
Die Einführung des Flight Profile Optimizer ermöglicht eine bessere Planung des Flugverlaufes, durch unter anderem Anpassungen der Geschwindigkeit und Höhe. Erheblich gesteigerte Einsparungseffekte aufgrund der Inflight-Konnektivität werden unter anderem auch durch die Einführung des neuen Electronic Flight Bags (iOS Variante)erwartet. Derzeit ist die Erweiterung auf die Airbus-Flotte noch im Genehmigungsprozess. Bereits implementiert wurde die Software auf der Embraer Flotte und auf der Boeing-Langestrecke.
Flight Ops Analyser
Durch den direkten Zugriff auf Flugdaten können bessere und effektivere Auswertungen und Analysen gefertigt werden. Die während des Flugbetriebs entstehenden Informationen werden automatisch ausgelesen und dienen als als Basis für Analysen und Auswertungen von Flugrouten. Damit soll die Effektivität des Flugbetriebes erhöht und folglich auch Kraftstoff eingespart werden, beispielsweise durch die Verwendung von Abkürzungen, anderen Flughöhen oder Geschwindigkeiten.
Gewichtsreduktion
Generell gilt: Je weniger Gewicht, umso geringer der Treibstoffverbrauch und CO2– Ausstoß. Dabei gibt es unterschiedlichste Projekte, die verfolgt werden, wie zum Beispiel die Gewichtsreduktion, durch den Austausch von Teppichen, Schwimmwesten oder Zeitungen. Dabei spart eine Gewichtsreduktion von 1 kg rund 11,21 Tonnen Treibstoff und 35,3 Tonnen CO2 auf der Austrian Flotte in einem Produktionsjahr wie 2019.
Weiteres
Seit 2019 beziehen wir als Austrian Airlines auf allen unseren Standorten in Österreich 100% Ökostrom.
Darüberhinaus werden alle Dienstreisen unserer Mitarbeiter:innen kompensiert, sodass wir 100% CO2 neutrale Dienstreisen tätigen.
Kosten ökonomischer Instrumente
Welche Zahlungen leisten wir heute und morgen?
Seit dem 1. Januar 2012 ist der Luftverkehr als einziger Verkehrsträger in den europäischen Emissionshandel (EU-ETS) miteinbezogen. Das bedeutet, dass Fluglinien, so auch Austrian Airlines, seit diesem Zeitpunkt für CO2-Emissionen zahlen. Diese Zahlungen belaufen sich für Austrian Airlines pro Jahr auf zweistellige Millionenbeträge. Dabei werden zukünftig die zugeteilten Zertifikate weiter reduziert und der Preis angehoben, wodurch die Kosten erheblich steigen werden.
Ab 2021 kommt mit CORSIA (Carbon Offsetting & Reduction Scheme for International Aviation) ein weiteres internationales CO2-System hinzu. In CORSIA müssen alle Airlines weltweit für ihre wachstumsbasierten CO2-Emissionen bezahlen. Es handelt sich dabei um ein CO2-Kompensationssystem. Das heißt, dass die Gelder, welche Airlines für ihre Emissionen zahlen, direkt in Klimaprojekte investiert werden und die CO2-Emissionen somit kompensiert werden. Bis 2035 sollen so 2,5 Mrd. Tonnen CO2 durch die Investition von ca. 40 Mrd. USD in Umweltprojekte kompensiert werden. Damit wächst die Luftfahrt ab 2020 CO2-neutral!
Darüberhinaus wird ab dem Jahr 2025 ein Mandat zur verpflichtenden Betankung eines sich steigendern Prozentsatzes an SAF eingeführt. Auch hierbei entsteht bei den momentanen Marktpreisen eine erhebliche Kostenbelastung. In den meisten Ländern müssen Airlines weitere Abgaben unter dem Titel „Umwelt“ leisten.
Insgesamt ist so eine Abgabensteigerung der Luftfahrtindustrie von 904 % in 2050 im Vergleich zu den Abgaben im Jahr 2019 zu erwarten.
De-facto zahlen Airlines also bereits eine Vielzahl als Abgaben unter dem Titel Umwelt und somit auch für ihren CO2-Ausstoß. Diese Gelder werden bisher aber nicht in allen Ländern in Umweltprojekte investiert. Mit der Menge an bisher in Europa gezahlten „Ökosteuern“ könnten die jährlichen CO2-Emissionen der LHG etwa 9-fach kompensiert werden.
Umwelt Kennzahlen
Für maximale Transparenz ist es uns wichtig, dass Sie sich auch über unsere Umweltkennzahlen informieren können. Deshalb stellen wir Ihnen unten unsere Daten zur Verfügung.